Donnerstag, 26. Januar 2017

Exemplarisches Lauftraining - Erhöhung der Tempohärte

Eine sehr kluge Maxime des Trainings lautet: 
Jedes Training hat ein bestimmtes Ziel.
Ich möchte es noch ergänzen mit: 
Und jeder Sportler sollte dieses auch kennen!
Gerade wenn man sich keinen Privattrainer leisten kann oder will, bedeutet es, das man in gewissem Rahmen auch vorgefertigte Pläne nutzen kann und diese je nach Bedarf auch mal anpassen oder verändern kann. 
Aber selbst wenn man einem individuellen Trainingsplan folgt, finde ich es wichtig zu wissen warum man jetzt eine bestimmte Einheit absolvieren soll. 
Es verhindert das bloße "abspulen" des Trainings und erhöht (zumindest bei mir) die Bereitschaft sich mal so richtig in den A. . . zu treten. 
Ein solches Schlüsseltraining stand bei mir ganz dringend an. 
Die letzten Wochen standen einerseits im Wiederaufbau meiner Grundlagen nach den doch einigen Wochen verletzungsbedingter Pause im Herbst, andererseits im "Krafttraining" im Gelände und auf Crossläufen. 
Wenn überhaupt, fanden Intensitäten eher profiliert und nach Anstrengungsgefühl statt. 
Das funktioniert super, bietet mir aber keine Standortbestimmung meiner momentanen Leistung. 
Sozusagen eine Art seliger Unwissenheit.
So eilig hatte ich es dieses Jahr ja auch nicht, schließlich stand kein ernsthafter Wettkampf oder gar Marathon vor Mai auf dem Plan. 
Jetzt hat sich aber doch eine Altersklassenmannschaft in unserem Laufverein Hamburger Laufladen gefunden die auf der Deutschen Halbmarathonmeisterschaft am 09. April in Hannover starten will. 
Sicher werde ich dieses Mal keine persönliche Bestzeit erreichen, dafür ist mein Triathlon Trainingspensum dieses Frühjahr zu hoch, aber ein Spazierengehen soll es natürlich auch nicht werden. 
Da ich ja schon ein paar Tage laufe und meinen Körper und mich ganz gut kenne, war mir schon klar wo im Moment meine Hauptdefizite liegen. 
In der Grundschnelligkeit (für mich als "Späteinsteigerin" immer ein Thema) und in der Tempohärte. 
Tempohärte traininert man am besten durch Tempoläufe, Tempowechselläufe oder lange Intervalle von mehrmals 3000 m - 5000 m Länge. 
Das Tempo reicht dabei vom aktuellem Schwellentempo (ungefähr das Halbmarathon Renntempo) bis 10 Kilometer Wettkampftempo)
Ich habe mich heute für eine kurze aber knackige Variante entschieden. 
3 x 3000 m mit 1500 m Trabpause im (aktuellem) 10 Kilometer Renntempo + 5 - 10 Sekunden pro Kilometer. 
Die lange Trabpause macht die Intervalle eigentlich zu Wiederholungsläufen. 
Das bedeutet, das man sich zwischen den Tempoparts möglichst vollständig erholen soll um über die gesamte Dauer die Belastung halten zu können.
Im Gegensatz zu der sogenannten "lohnenden Pause", die so kurz ist, das die Erschöpfung immer weiter ansteigt. 
Ich hatte echt Bammel vor dem Training und war nicht sicher die Pace zu schaffen, also war mein Ziel eher die Sache durch zu ziehen und im Notfall halt Tempo rauszunehmen. 
Sowas laufe ich gerne an der Alster, da ist es relativ flach. 
Wenn schon Tempo mit Pacevorgabe, dann wenigstens so "bequem" wie möglich. 
Jan noch überredet mich zu begleiten, wenn es hart wird wirft er schon mal Blicke und macht ein bisschen Druck, das hilft 😅
Dann also los, einlaufen und einbiegen an der Alster an der Moschee Richtung Schwanenwyk. 
Die Uhr piept und es geht voll in den Wind. 
Ich hatte nach 500 Metern schon gefühlt genug und traute mich kaum auf die Uhr zu gucken. 
Auf der ersten Brücke doch kontrolliert, ein paar Sekunden zu schnell, das war gut, denn wenn auf einem Rundkurs der Wind von vorne kommt, ist die Chance groß das er auch mal von hinten kommt. 
Tatsächlich, der erste und zweite Kilometer doch eher 10 Sekunden zu schnell.
Klingt nicht nach viel, ist auf 3 Kilometern aber schon eine halbe Minute und kann sich zum Ende des Trainings noch bitter rächen. 
Die erste Trabpause fand ich lang, das kenne ich aber schon von mir - ich bin immer eher der Typ es "schnell hinter mich bringen zu wollen".
Dann die zweiten 3000 Meter. 
Der erste Kilometer deutlich entspannter als beim ersten Block, Wind eher von der Seite und ich war warm. 
Jetzt darauf achten das Tempo zu drosseln, der letzte Kilometer wurde schon deutlich zäher. 
Die zweite Trabpause hatte ich sehr, sehr nötig und zwar jeden einzelnen der 1500 Meter. 
Aber hey, noch ein Block, bis jetzt war ich super in der Zeit, das war zu schaffen. 
Der erste Kilometer war schon echt ätzend. 
Das erste Mal, das ich gucken musste die Pace zu halten.
Der zweite war der Schlimmste, meine Beine wollten echt nicht mehr und es kam ja noch einer. 
Beim letzten noch einmal strecken und Augen zu und durch - geschafft.
Der Rückweg mit seinen verbleibenden fast 4 Kilometern (Aussenalster halt) wurde dann aber echt lang.
Daran merke ich auch, das mir noch so einiges an Intensität im Training fehlt.
Wenn ich richtig gut drauf bin, erhole ich mich viel schneller.

Aber trotzdem - schönes Training, welches mir Selbstvertrauen gibt um wieder in das Wettkampftraining einzusteigen. 

Details wie immer gerne bei STRAVA nachzugucken!









Samstag, 21. Januar 2017

Outdoorradtraining mit nützlichen und weniger nützlichen Gadgets

Nachdem die Temperaturen endlich beschlossen haben, sich in einem einigermaßen vernünftigen Bereich einzurichten, habe ich mich wiederum dazu entschlossen endlich wieder draußen zu fahren. 
Schnell noch mein Regenradar gecheckt - makellos, kein Tropfen wird die nächsten drei Stunden angedroht. 
Umso überraschter bin ich dann aber von der doch recht üppigen Feuchtigkeit, die mich bereits nach den ersten Metern trifft. 
So eine Art Tropenklima ohne Tropentemperatur. 
Die Meteorologen scheinen das nicht als Regen zu bezeichnen, ich schon. 

Nun liefere ich mir ja schon seit einigen Wochen mit dem Winter eine Art Wettrüsten. 
Er legt mit einer besonders garstigen Wettervariante vor, ich ziehe mit besonders cleveren Abwehrstrategien nach. 
Wer gewinnt? Bis jetzt würde ich sagen es steht so ca 4 zu 3 für den Winter. 
Das liegt daran, das einige von mir eingesetzte Gadgets funktionieren, andere aber leider eher nicht. 
Deshalb hier mal ein kleiner Überblick mit meinen Erfahrungen: 

Was mich immer sehr sehr sehr nervt, ist der nasse Po bei nasser Fahrbahn. 
Das ist selbst im Sommer eklig, unangenehm und trocknet nie, egal wie lange man danach noch fährt. Im Winter wird es schnell echt unerträglich. 
Abhilfe schafft hier auf eine unschlagbar simple und vor alle preisgünstige Art der sogenannte "Ass saver"


Ein kleines Stück Plastik, welches genau das tut, was sein Name sagt, nämlich deinen Arsch retten. 

Das Ding kostet unter 3 Euro
und funktioniert grandios. 
Puristen lehnen sowas natürlich 
kategorisch ab, aber hey, ich fahre um zu trainieren. 
Wenn ich gut aussehen will, schmeiße ich mich in Schale und gehe Cocktails trinken, aber fahre nicht bei 2 Grad und Nieselregen Rennrad.  




Allerdings passen nicht alle Varianten unter  
jeden Sattel, diese Aussparungen sind oft  
unterschiedlich. Am besten ihr probiert das  
beim Kauf gleich aus. 





Nächstes für mich als Frostbeule extrem wichtige Thema sind nasse und vor allem sehr kalte Füße, beziehungsweise das Vermeiden derselben. 
Ich bin schon nach Hause gekommen mit Eisklumpen, die auch nach Stunden noch nicht wieder warm waren. Und ich habe diverse Tipps ausprobiert. 
Schuhe abgeklebt, Alufolie, Plastktüten und mehrere Lagen Socken. Nichts hilft wirklich. 
Letzer Versuch sind heizbare Einlagen, eigentlich für Skischuhe gedacht. Das muss doch funktionieren. 
Also mal so geguckt was der Markt so bietet. Im Grunde gibt es zwei Systeme. Einmal die "passiven" meist auf Gel Basis, wobei das Gel durch erhitzen oder kneten chemisch reagiert und dadurch Wärme erzeugt. 
Haben den Vorteil, das sie ohne Elektrik, Akkus oder Kabel auskommen und trotzdem wiederverwendbar sind. 
Der Nachteil - und das war leider ihr Ausschlusskriterium - die Wärme soll nur ein bis zwei Stunden anhalten. 
Also doch die zweite Option, Sohlen mit Kabel und Akkus, welche über ein Netzteil aufgeladen werden. 
Netterweise hatte Tchibo gerade seine Preise für Ski - Zubehör gesenkt und ich erstand ein Paar Heizsohlen, die mit 2 Wärmestufen und 5 Stunden Heizung punkten sollen.



Die "Montage" klappt problemlos. 
Die Akkus sind nicht schwer, mit den Clips halten sie tadellos an der Kante meiner Überschuhe. 
Leider ist das auch so ziemlich das Einzige, das gut funktioniert. 
Die Wärmeleistung ist gelinde gesagt enttäuschend. 
Die Wärmezone unter dem Ballen vorne wird schon zuhause gerade mal lauwarm. 
Einen Unterschied der beiden Stufen zu bemerken, braucht sehr viel Fantasie. 
Unterwegs frieren meine Füsse wie gewohnt nach ungefähr 2 Stunden langsam ein. 
Also Business as usual. 
Ehrlich gesagt, für mich die ursprünglichen 24,90 € nicht wert. 




So friere ich zunehmend durchweicht vor mich hin, aber die Fahrt macht trotzdem Spaß.
Erstens, weil draußen und nicht zuhause auf der Rolle und zweitens, weil die Strecke wirklich sehr schön ist. 
Verkehrsberuhigt und abwechslungsreicher als einfach nur am Deich entlang. 
Keine Strecke um viel Tempo zu machen, dazu ist sie zu kurvig, aber mit dem Schlenker über Escheburg  etwas profiliert und durch die Dörfer und an den verschiedenen Elbe Seitenarmen entlang, geradezu idyllisch. 

Wenn ihr sie nachfahren wollt, hier meine Einheit auf STRAVA und hier die Strecke auf Gpsies zum downloaden. 

Animation der heutigen Runde

Aber das Tollste kommt am Schluss. 
Unser ultimatives Weihnachtsgeschenk 2016!
Viele (mich eingeschlossen) fahren bei schlechtem Wetter nicht gern, weil das Rad hinterher so verdammt eingesaut ist und das Putzen nervt. 
Vor allem bei uns bedeutete es, das dreckige Rad in die Wohnung zu tragen um es dort zu putzen. 
Hinterher sah der Boden im Wohnzimmer ungefähr so aus wie vorher das Rad. 

Auf der Suche nach einer Lösung etwas recherchiert und auf das hier gestoßen: 
Aqua2go.



Ein Hochdruckreiniger mit Akku und Kompressor und eigenem Wassertank. 
Wichtig, da wir zwar einen Garten, aber dort weder einen schnell zugänglichen Wasser- noch Stromanschluss haben. 
Die Kritiken im Netz waren besonders von Radfahrern positiv, der Preis mit 130 € allerdings schon happig. 
Doch der Leidensdruck stieg und die Entscheidung fiel zugunsten des Reinigers gegen einen neuen Fernseher aus. 
Zum Fernsehen ist ja eh kaum Zeit. 

Und was soll ich sagen, das Ding ist grandios. 






Der Druck hoch genug um wirklich den gesamten Dreck runterzuholen, aber nicht so stark das man alle Lager zwangsentfettet. 
Die Düse verstellbar, der Wassertank viel zu groß für ein Fahrrad. Das Rad so sauber als hätte man es mit Putzmittel, Bürsten und Schwamm bearbeitet. 

    Das Rad vorher:



    Und wirklich nur ein bis zwei Minuten später: 





      Was für eine Erleichterung. Unbedingt zu empfehlen!

Samstag, 14. Januar 2017

Traillaufen im Winterwonderland Harburger Berge mit Hindernissen

Endlich mal Schnee!
Endlich mal wenigstens eine Andeutung von Winter!
Und halb Hamburg (zumindest die Hälfte der Leute die WIR kennen) ist im Harz.
Da wir das irgendwie nicht so spontan organisiert bekamen, machen wir uns auf in die nördlichen Harzausläufer, auch bekannt als Harburger Berge. 

Eine schöne Runde soll es werden, so knapp 30 Kilometer, in hoffentlich winterlicher Landschaft. 
Nun - es kommt erstens immer etwas anders und zweitens als man denkt. 

Am Anfang alles fein. 

Mit der S-Bahn nach Neuwiedenthal, einmal über die Straße rüber und es geht steil hoch in den Wald. 
Der Boden ist durchaus schneebedeckt, lässt sich aber gut laufen - die Bäume wie bestellt dekorativ verschneit. 

Nach ein paar Kilometern lichtet sich der Wald und es wird mehr Schnee - und zwar auf dem Boden. 
Ich habe anscheinend ein Talent dazu, gewisse Dinge und von diesen wohl besonders die etwas unangenehmen, zu verdrängen.
Jedenfalls war mir übers Jahr so ziemlich entfallen wie verdammt anstrengend das Laufen in tiefem Schnee ist. 
Aber eine Steigerung gibt es dann auf den Reitwegen auch noch.
Unter dem knöchelhohen Schnee befindet sich leider oft noch eine knöcheltiefe Matschschicht. 
Immer wieder brechen wir sozusagen ein und bald sind unsere Füße komplett durchnässt. 


Aber ansonsten - eine Landschaft wie gemalt. Soooo schön, und erstaunlich wenig Menschen unterwegs.

Dann aber bekommen wir Gesellschaft von einem kleinen Hund, dekorativ gekleidet in ein neonfarbenes Mäntelchen.
Uns laufen öfter mal Hunde ein Stück nach, aber dieser kommt bestimmt 2 Kilometer mit. 
Wir überlegen schon anzuhalten, um zu schauen ob er eine Telefonnummer oder ähnliches dabei hat, aber plötzlich sieht er ein Reh und weg ist er - laut bellend. 

Ich sag noch zu Jan, wie unverantwortlich ich es finde einen so stark jagenden Hund ohne Leine hier frei laufen zu lassen, da höre ich es knallen. 
Jetzt mache ich mir Sorgen um den kleinen Kerl, aber wir haben ja keine Chance ihn wieder zu uns zu holen. 

Also alleine weiter und an der nächsten Gabelung sehen wir ein Schild:



Nur leider sehen wir das Schild nicht von VORNE, sondern von HINTEN. 
Das heißt, wir sind dann schon mal eben durch das Jagdgebiet durchgelaufen. 

Wahrscheinlich haben wir einen kleinen Trail genommen der nicht ausgeschildert war. 
Jetzt klärt sich auch das Erscheinen des Hundes, der beim Stöbern unserem Hund Nike wohl mal ein bisschen Gesellschaft leisten wollte, bevor er sich wieder seinem eigentlichen "Job" widmete.
Nun ja, umkehren und durch das Jagdgebiet zurück finden wir nicht so optimal. 
WIR haben nämlich KEINE neonfabenen Warnwesten an und wenig Lust, uns als vermeintlich überzähliges Schwarzwild abschießen zu lassen. 
Während wir noch überlegen, bricht hinter mir eine Rotte Wildschweine aus dem Wald über den Weg. 
Jetzt war auf jeden Fall die Idee wieder zurück zu laufen, gestorben. 
Als Alternative zum Jagdopfer von panischen Wildschweinen überrannt zu werden ist wirklich nicht verlockender. 



Also weiter vorwärts in der Hoffnung das Gebiet umlaufen zu können. 

Diese Hoffnung bestätigt sich nicht. 

Geradeaus ist alles gut, aber jetzt müssen wir definitiv wieder in unsere Runde einbiegen. 

Aber ein Weg nach dem anderen ist versperrt und da wir nicht bis Stade kommen wollen, kehren wir um.




Wir laufen einen Umweg, um nicht nochmal die Jagd zu kreuzen und halten immer wieder an zum Orientieren. 
Gelobt sei mein Navi!

Inzwischen will ich auch gerne wieder nach Hause. 
Das Laufen im Schnee zehrt doch sehr, es hat angefangen zu schneien und durch das ständige Anhalten wird es auch ziemlich kalt, vor allem an den Füssen. 

Aber bei aller Anstrengung, es ist wirklich wunderschön. 
Und mehr Trail geht nicht. Wer braucht da noch den Harz?

Zurück an der Bahn ziehen wir uns die mitgenommenen Wechselsachen an, leider ohne trockene Schuhe und sinken erleichtert in die Sitze.
Jan hatte die grandiose Idee, anstelle von heißem Tee eine kleine Thermoskanne Glühwein mitzunehmen. 
Kommt super, so ausgekühlt wir sind, auf praktisch nüchternden Magen!
Ist ja irgendwie auch isotonisch, oder?

Auch wenn wir nicht die geplante Runde laufen konnten, das Tempo manchmal eher Richtung Speedwandern tendierte und ich anfange zu begreifen wozu Ski und Schneeschuhe erfunden wurden, war es ein traumhafter Lauf.

Heute waren wir nur zu zweit, aber es gibt eine Gruppe von Läufern die sich regelmäßig verabredet um in den Harburger Bergen zu laufen. 
Oft werden verschiedene Strecken und Geschwindigkeiten angeboten und es sind alle willkommen!
Ihr findet uns unter der Facebookgruppe Trailrunning Harburger Berge
Dort kann auch jeder eigene Events planen und ankündigen.

Mittwoch, 11. Januar 2017

Oh super - ein Buch über Rennradfahren nur für Frauen!



Wer mich ein bisschen kennt, könnte vielleicht direkt darauf kommen, das der Titel meines heutigen Posts eventuell ein klitzekleines bisschen ironisch gemeint sein könnte.

Ich bin eben bekannt dafür, nicht unbedingt eine Freundin von irgendwelchen Frauen- oder Mädchendingern zu sein.
Als da zum Beispiel wären: Frauenläufe, Frauenhandwerkerkurse, Frauenzeitschriften. Kinderüberraschungseier, Lego, Überraschungstüten, Bilderbücher extra für Mädchen und so weiter und so fort.
Und das selbstverständlich völlig unabhängig vom Alter der weiblichen Zielgruppe IMMER, IMMER, IMMER in den furchtbarsten Pink und Rosafarben. 
Optional mit Blümchen, hätte ich fast vergessen.

Warum also kaufe ich so ein Buch?
Im nachhinein kann ich nur sagen - keine Ahnung, hätte ich es mal gelassen. 

Schon das Titelbild hätte mich warnen sollen, aber es ist ja sooo unfair immer nach dem Äußeren zu urteilen. 

Was habe ich also erwartet?
Erwartet habe ich wie im Untertitel angekündigt, ein Handbuch für Frauen, die wie ich nicht seit 100 Jahren auf dem Rennrad sitzen. 
Von den speziellen anatomisch bedingten  Anforderungen was das Material, Kleidung ect angeht, sowie vielleicht Trainingstipps für Anfängerinnen und auch Fortgeschrittene. 

Was habe ich dafür bekommen?
Ein Buch, welches sich entweder an 6-jährige richtet (ohne jetzt diese Altersgruppe beleidigen zu wollen), oder wenn ich es wohlwollend betrachte, eher eine Glosse ist als ein ernst gemeinter Ratgeber. 

Dabei fand ich das Konzept, soweit ich es dem Klappentext entnehmen konnte, durchaus interessant.
Die Hauptautorin ist eine Anfängerin, die das Rennradfahren für sich entdeckt und als Koautorin gibt es eine Profiradfahrerin, die aus ihrem Alltag und ihren Erfahrungen berichtet.

So weit so gut. 

Leider hatte die Profiradfahrerin wohl nicht all zuviel Lust ihre Zeit mit diesem Buch zu verschwenden. 
Ihre Beiträge sind sehr kurz und beschränken sich mehr oder weniger auf Kommentare zu den Ausführungen in den Kapiteln. 

Und diese sind leider wie üblich verfasst, als handele es sich bei Frauen um Wesen die irgendwo in einem Paralleluniversum leben.
Es sind nicht die Themen an sich, die sind sinnvoll - was beachte ich beim Radkauf, welche Komponenten sind wichtig, wie heißen sie und wozu sind sie da - alles ok. 
Aber muss man so tun, als ob einer Frau erklärt werden muss das ein Fahrrad zwei Räder und einen Lenker hat? 
Ok, war jetzt vielleicht etwas überspitzt, aber mich hat das echt genervt.

Beispiel gefällig? 
Da findet sich unter "nützliches Zubehör: EIne Fahrradklingel". Neee - echt jetzt???
Oder ein Kapitel heißt " Essen und trinken auf dem Rad". 
Durchaus ein Thema, aber muss ernsthaft erwähnt werden das man dabei gleichzeitig schlucken und atmen UND auch noch den Lenker festhalten muss?
Und so geht es munter fort. 

Habe ich irgend etwas aus diesem Buch mitgenommen?
Ja - es gibt einen Tipp wie man unterwegs pinkelt ohne sich komplett aus der Trägerhose zu plünnen (und dabei nicht in dieselbe zu pinkeln!)

Vielleicht sehe ich es zu kritisch und bin für diese Art von Literatur einfach nicht geschaffen.

Für das Buch spricht, das es ganz amüsant geschrieben ist und die geschilderten Anekdoten entbehren nicht einer gewissen Komik.. 
Allerdings hoffe ich für die Fahrerin, das die geschilderten Pannen und Missgeschicke eher ihrer Phantasie entspringen, ansonsten kann ich sie für ihre Beharrlichkeit allen Widrigkeiten zum Trotz wieder aus Rad zu steigen, nur bewundern!

Am amüsantesten fand ich übrigens die Kommentare anderer Rennradfahrerinnen ganz am Ende des Buches. 

Wer sollte dieses Buch also nicht kaufen?
Jede, die schon mal auf einem Fahrrad gesessen hat und sich nicht scheut in einem Fahrradgeschäft oder einer Radgruppe Fragen zu stellen, sollte genau das tun - oder sich ein "richtiges" Buch über Radsport kaufen.

Wem ist das Buch zu empfehlen?
Wenn jemand wirklich völlig unbeleckt an die Sache herangeht, seit Kindertagen auf keinem Fahrrad gesessen hat und /oder auch gerne die Kolumnen in Frauenzeitschriften liest (das ist keine Wertung!), wird sie mit dem Buch sicher Spaß haben.

Disclaimer: Ich habe das Buch als Ebook selber erworben und das Foto ist ein Screenshot von meinem Computer.

Freitag, 6. Januar 2017

Es ist kalt. Radtraining im Winter. Ein Selbstveruch.

Das Thermometer steht auf Minus 7 Grad und der Himmel strahlt in hellem Blau. 
Ideales Wetter zum Laufen, doch leider, leider steht heute ein Radtraining an. 
Schon ganz schön kalt. 
Aber ich will es positiv sehen, kein Regen, kaum Wind, der Rest ist ja wohl nur eine Frage der richtigen Kleidung, oder? 

Nun sind -7°C ja nur die reale Temperatur. Meine Wetter-App weist als "gefühlte Temperatur" - 10°C aus. 
Das ist die aktuelle Temperatur kombiniert mit dem Windchillfaktor und der Luftfeuchtigkeit wenn man steht
Aber ich will ja Radfahren. Also kommt leider noch der Fahrtwind als Chillfaktor hinzu. 
Laut einer schlauen Formel, die ich im Internet gefunden habe, beträgt die tatsächliche Temperatur bei 30 kmh/h -21°C, nach einer neuen Formel immerhin noch -14°C.
Ich habe keine Ahnung warum dieser Wert nur durch Änderung der Formel plötzlich so divergiert, mir kommt es ein wenig so vor als würde man einfach behaupten, ab morgen kocht Wasser erst bei 120°C, aber ich beschließe auf jeden Fall dann die -14°C zu nehmen. Kommt mir kalt genug vor!

Nun also denn zur Kleidung. 
Nachdem ich alles zusammen gesucht habe, sieht der Haufen aus als könnte man mit der Menge problemlos 3 Menschen einkleiden. 
Oder aber 2 Wochen in Urlaub fahren. 
Jan fragt süffisant, ob die 15 Kilo Klamotten einen zusätzlichen Trainingseffekt erzielen sollen, haha, da spricht derjenige, der gemütlich zu Hause bleibt.
Ich will euch den wirklich erstaunlichen Haufen natürlich nicht vorenthalten:


1) Füßlinge
2) Beinlinge
3) Thermo Skistrümpfe
4) Thermo Radhose mit Trägern
5) Kurze Tight zum Überziehen
6) Langes Unterhemd
7) Langes Fleecetrikot
8) Lange Thermo Radjacke
9) Soft-Shell Radjacke
10) Radschuhe
11) Heizbare Einlegesohlen
12) Wind - und Wasserdichte Überzieher
13) Frotteeüberzieher
14) Handschuhe
15) Mütze
16) Polar Buff mit Fleece
17) Helm 
18) Sonnenbrille

Uff - nachdem ich in der Rekordzeit von einer halben Stunde alles angetüddelt habe und ein Stoßgebet losgeschickt ist, auf gar keinen Fall pinkeln zu müssen, sah das Ergebnis so aus:



Zugegeben, trägt etwas auf, aber geht schon. 

Dann mal los, geplant sind 120 Kilometer - zügig.
Nach den ersten Metern ändere ich in Gedanken den Plan schon mal auf 100 Kilometer und ein "angemessenes" Tempo. 
Angemessen bedeutet im Einzelnen, angepasst an den Zustand meiner Beine nach dem gestrigen Krafttraining und angepasst an meine Kältetoleranz bei steigendem Tempo. 

Diese Kältetoleranz ist bei mir ohnehin schon nicht sehr ausgeprägt. 
Ich friere eigentlich immer. 
Ich schaffe es selbst auf langen Läufen bei 15°C Außentemperatur auf den letzten 10 Kilometern vor Kälte mit den Zähnen zu klappern, anderen rinnt da noch der Schweiß runter!
Vom Schwimmen in kaltem Wasser gar nicht zu reden. 

Die ersten Kilometer durch die Stadt gehen eigentlich ganz gut, mir ist nicht kalt, besonders die Einlegesohlen bescheren mir kuschelige Füße. Das Tempo beim Ampelhopping zwangsläufig moderat. 
Allerdings beschlägt die Sonnenbrille bei jedem Halt blitzartig, ich bin danach die ersten Meter buchstäblich blind. Also erst bremsen, dann schnell die Brille irgendwie hochschieben, weiterfahren, Brille wieder zurechtrücken und weiter. 
Das nervt, aber später sollten sich die Stopps ja in Grenzen halten. 

Endlich auf dem Land, Tempo aufnehmen und los. 
Jetzt wird es doch deutlich ungemütlicher. 
Abgesehen davon, das ich wirklich müde Beine habe und mein Puls irgendwie auch nicht in Schwung kommt (war ihm bestimmt zu kalt!), fällt die Temperatur gefühlt pro schnellerem Kilometer in der Tat um mehrere Grade. 
Es ist mir unmöglich mein Buff aufs Kinn runter zu ziehen. Das Gesicht und die Lippen frieren sofort ein. 
Aber wenn ich das Tuch über den Mund ziehe, bekomme ich kaum Luft. 
Bei jedem Einatmen das Tuch ansaugen, furchtbar. 
Durch die Nase atmen ist auch zu kalt. 
Ich muss fürs nächste Mal irgendeine Möglichkeit finden, das Gesicht zu bedecken und trotzdem Abstand vom Mund zu haben.
So nach 50 Kilometern füge ich mich in mein Schicksal. Langsam es einfach hinter mich bringen, ist die Devise. 
Schlauerweise hatte ich einen Riegel in das unterste Radtrikot gesteckt, da komme ich zwar nicht dran ohne anzuhalten, aber dafür ist er nicht tiefgekühlt um so in in meinem Mund zu zersplittern. 
Allerdings ist mein Flaschenmundstück eingefroren, nachdem ich mit Mühe den Deckel abgedreht habe, komme ich in den Genuss von halbgefrorenem Wasser auf das mein Magen extrem ungnädig reagiert. 
Das Wetter ist wirklich herrlich, wenn ich auch trotz Sonnenbrille gegen die tiefstehende Sonne zum Teil kaum etwas sehen kann. 
Nach 70 Kilometern will ich aber trotz der ganzen Herrlichkeit nur noch nach Hause. 
Mir wird allmählich wirklich kalt, ich habe Hunger und vor allem richtig Durst. 
Ich habe Visionen von meiner wunderschönen Trainingsrolle, die einsam und ziemlich ungenutzt in der warmen Wohnung auf mich wartet.

Die restlichen 30 Kilometer sinniere ich darüber, ob so ein Training wirklich Sinn macht. 
Gefühlt ist die Anstrengung zwar ziemlich hoch, aber von den tatsächlichen Werten ist es eher unterer GA1 Bereich. 
Nun ist ein Trainingseffekt ja nicht immer nur eine Frage der Fakten, es gibt ja auch den psychologischen, mentalen Nutzen, eine gefühlte Anstrengung ist meiner Meinung nach oft auch sehr effektiv und 100 Kilometer, bzw. fast 4 Stunden hätte ich auf der Trainingsrolle sowieso im Leben nicht absolviert. 
Also sehe ich es positiv, mein Fettstoffwechsel hat bestimmt etwas abbekommen, mein Po gewöhnt sich weiter an meinen harten Sattel und der warme Tee hinterher ist einfach unbezahlbar!

Das war jetzt meine letzte Radeinheit diese Woche, nächste Woche soll es ja wieder wärmer werden.
Bestimmt regnet es dann, aber irgend etwas ist ja immer!

Dienstag, 3. Januar 2017

Was ist denn mit dem Schweinehund?

Ja was ist denn jetzt mit dem Schweinehund?
Gibt es ihn überhaupt?
Und wenn ja, was ist er eigentlich genau?
Und was hilft wirklich ihn auszutricksen?

Als ich anfing zu laufen war es alles noch so einfach. 
Ich wollte immer mehr laufen als mein Körper überhaupt verkraften konnte. 
So kämpfte ich mehr darum mich zu bremsen und die aus diesem verlorenen Kampf resultierenden Überlastungswehwehchen, als gegen irgendeinen Schweinehund.

Auch später, als ich jeden Tag lief, hatte ich mit ihm kaum zu tun. 
Wenn man jeden Tag läuft stellt sich irgendwie gar nicht die Frage ob oder ob nicht, man tut es einfach.
Ruhetage waren vorgegeben und wenn ich denn mal ein Training ausfallen ließ oder abbrach war es immer meinem Körper geschuldet und nicht meiner Bequemlichkeit. 

Klar gab es Einheiten die fand ich nicht so prickelnd aber gemacht habe ich sie trotzdem. 

Dann kam die Sache mit dem Triathlon. 
Im ersten Jahr kein Problem. 
Laufen ging weiter wie bisher und das Radfahren war eine willkommene Abwechslung. 
Ich zuckelte ein paar Stunden im Grundlagentempo durch die Lande und freute mich meines Lebens. 
Schwimmen beschränkte sich auf einige erfolglose Versuche das  Kraulen zu lernen und die Wettkämpfe im Brustschwimmen zu absolvieren. 

Dieses Jahr wurde die Sache schon ernster. 
Plötzlich wurden die Radeinheiten lang oder anstrengend. 
Schwimmen drängte sich in den Vordergrund ohne in irgendeiner Form für mich attraktiver zu werden. 
Statt einer Einheit am Tag nach der ich irgendwie "frei" hatte, waren es plötzlich zwei oder drei Trainings am Tag. 

Angeblich gibt es ja Sportler die springen jeden Morgen voll motiviert aus dem Bett, rennen 20 Kilometer, schwingen sich für ein paar Stunden aufs Rad um dann ihre 50 x 100 m zu Schwimmen. 
Ehrlich? Ich glaube das ist genau so ein Mythos wie die Size-Zero-Modells die sich nach eigenen Aussagen den ganzen Tag von Pizza und Schokolade ernähren. 

Ich finde es jedenfalls schon hart nach einem Lauftraining am Morgen sich in unzählige Kleiderschichten zu wickeln um bei 3 Grad und oder Regenschauern Rad zu fahren. 
Aber das bekomme ich alles irgendwie noch hin, wo ich allerdings meine ultimative Begegnung mit dem Schweinehund habe ist das Schwimmen. 

Dafür gibt es einige Gründe, welche die ich nachzuvollziehen kann und andere die ich selber nicht verstehe. 

Ich trainiere im Holmes Place, das ist ein 25 Meter Becken mit einer Wassertemperatur knapp über 26°C. 
Das ist kalt. Und zwar nicht nur im ersten Moment beim Reinspringen (da ist es unerträglich), sondern auch während jeder Pause und jeder Technikübung bei der man sich weniger bewegt.
Ich friere im Prinzip die ganze Zeit und nur die Aussicht auf die Sauna hinterher hält mich aufrecht. 
Ich finde Schwimmen im Schwimmbad langweilig. Bei keinem Training gucke ich so oft auf die Uhr wie beim Schwimmen. 
Ich kann es nicht besonders gut. 
Beim Vereinstrainnig schwimme ich immer noch so ziemlich hinterher und wenn ich alleine trainiere habe ich Sorge mein Pensum nicht zu schaffen. 
OK, der letzte Punkt wird allmählich besser, aber gemessen an dem Aufwand finde ich meine Fortschritte immer noch recht bescheiden. 
Ich habe einfach keine Lust - DIES ist eindeutig ein Punkt den ich nicht so ganz wirklich nachvollziehen kann. 

Was tue ich also um zumindest auf drei bis vier Einheiten in der Woche zu kommen?
Ganz oben auf der Liste der "Anti-Schweinehund-Tipps" steht ja immer "Erst mal losgehen, dann zieht man es schon durch"
Haha, funktioniert bei mir nur so semi - ich bin schon mal auf halbem Weg wieder umgekehrt und habe es tatsächlich auch schon geschafft am Beckenrand noch zu kneifen. 
Der absolute Höhepunkt war das ich einmal nach ein paar Metern wieder aus dem Wasser bin. 
Was funktioniert dann besser?
Zum einen das Belohnungsprinzip. 
Nach dem Schwimmen ist Sauna. Und zwar NUR NACH dem Schwimmen. 
Gerade jetzt im Winter ein unschlagbares Argument. 
Egal ob Radfahren oder Laufen oder Krafttraining, alleine der Gedanke an Sauna lässt meine Muskeln jubilieren. Aber, ohne Schwimmen keine Sauna, keine Arme keine Kekse. Eben 😜
Zum anderen mein Kopf. 
Ich will schneller und besser schwimmen. Ich habe es mir selber ausgesucht, niemand zwingt mich. 
Ich habe verschiedene Bilder dafür. So stelle ich mir ein Puzzle vor und jedes Teil ist ein Training.
Das anstehende Training muss auf seinen Platz, fertig aus. 
Ein anderes Bild ist die Vorstellung, ich komme beim Wettkampf aus dem Wasser und es sind noch haufenweise Fahrräder in der Wechselzone. 
Klingt bekloppt? Schlechte Schwimmer können es vielleicht nachvollziehen, aber ich fand es schon total deprimierend in der Wechselzone mein einsames Fahrrad da stehen zu sehen. 

Und wenn mir dann diese Gedanken kommen das es doch völlig egal ist ob ich ein paar Minuten eher oder später aus dem Wasser komme und man eh keinen Wettkampf beim Schwimmen gewinnt (aber eben schon verlieren kann) und der Aufwand für den Effekt viel zu groß ist?
Dann halte ich mir die Ohren zu und mache lalalalala. 
Oder ich besinne mich darauf erwachsen zu sein und rechne die Sache einmal durch. 
Beispiel: Olympische Distanz, 20 sek pro 100 Meter schneller sind auf 1500 Metern ganze 5 Minuten früher aus dem Wasser! 
Um das beim Laufen aufzuholen müsste ich pro Kilometer 30 sek schneller sein.

Zusammenfassend denke ich das der innere Schweinehund auch ein guter Indikator dafür sein kann das man sich vielleicht die falschen Ziele gesetzt hat. 
Wenn ich mich jeden Tag zwingen muss zur Gymnastik zu gehen, ist es dann für mich das richtige? 
Schwieriger wird es wenn man zwar die richtigen Ziele hat, aber nur ein TEIL der Umsetzung so einen Widerwillen erzeugt (wie bei mir das Schwimmen als Teil des Triathlon oder bei anderen das Laufen um z. B. fitter zu werden)
Entweder sucht man sich dann eine andere Möglichkeit das Ziel zu erreichen (vielleicht eine Ballsportart anstatt Laufen für die Fitness) oder man lebt damit und nimmt den Kampf mit dem inneren Schweinehund "sportlich"

Sonntag, 1. Januar 2017

"Bergsprints" an der Alster

Durch meine Entscheidung mich komplett auf den Triathlon zu konzentrieren ergab sich für mich ein etwas unerwartetes Problem. . . 
Ich war eine Strukturierung des Winterlauftrainings gewöhnt das auf einen Marathon im April ausgerichtet war. 
Mit entsprechenden Vorbereitungswettkämpfen im März. 
Jetzt fängt die Saison eigentlich erst Ende Mai an - was tue ich bis dahin bloß? 
Und wie schaffe ich es mich beim Lauftraining zu motivieren, aber auf keinen Fall zu früh in Form zu kommen und nicht vor Langeweile zu sterben?
Die Antwort liegt für mich in der Verlagerung eines Großteils des Trainings auf den Trail und die Crossstrecke. 
War da bisher in den letzten Jahren immer nur sehr früh im Winter Zeit dazu weil bereits ab Januar die schnellen Tempoläufe und Intervalle auf dem Plan standen kann ich dieses Jahr so oft ins Gelände gehen wie ich möchte.
Das hat viele Vorteile. 
Die Muskulatur wird viel abwechslungsreicher belastet, der viel weichere Boden schont meine Beine und ich baue Kraft auf die mir auch in der weiteren Saison nützt. 

Es gibt eine Reihe von schönen Crossläufen in und um Hamburg, zum Beispiel Hier und Hier bei denen man sich austoben kann. 

Da Traillaufen natürlich viel mehr Spaß macht wenn man nicht bei dem ersten Hügel schon elendig zugrunde geht, empfiehlt es sich im regulären Training ein paar Steigungen einzubauen. 

Das ist in Hamburg gar nicht so einfach. 
Es gibt tolle Hügel an der Elbe Richtung Blankenese. 
Aber wenn ich Intervalle ob mit "Berg" oder ohne laufen will dann ist eine "Aufwärmphase" von 10 - 15 km ( mit dem entsprechendem Rückweg natürlich) einfach zu lang. 

Voraussetzung war eine Länge von mindestens 300 Metern und eine merkbare Steigung. 
Ich hatte rumgefragt und es kamen einige gute Tipps, die ich nach und nach ausprobieren und hier vorstellen werde. 

Heute beginne ich mit einer Stichstraße zwischen Harvesterhuderweg und Mittelweg, der ALSTERCHAUSSEE. 
Die Straße ist asphaltiert, 330 Meter lang und hat laut Garmin 12 HM. 
Sie steigt schön gleichmäßig an und ist ein Segment auf STRAVA, für einige unter uns nicht ganz unwichtig 😏
Jan und ich sind dort heute mal probegelaufen, in Anbetracht der gerade überstandenen Erkältung allerdings weder besonders oft noch besonders schnell : 

Neujahrs-Begrüßungs-Bergintervalle an der Alster

Fazit: 
Eine deutliche Steigung, gut zu laufen da asphaltiert und breit genug das auch Autos noch überholen können. Aber wenig Verkehr da Einbahnstraße. Gut geeignet für schnelle Intervalle mit gleichmäßiger Belastung. Da waren wir nicht zum letzten Mal!