Schnell noch mein Regenradar gecheckt - makellos, kein Tropfen wird die nächsten drei Stunden angedroht.
Umso überraschter bin ich dann aber von der doch recht üppigen Feuchtigkeit, die mich bereits nach den ersten Metern trifft.
So eine Art Tropenklima ohne Tropentemperatur.
Die Meteorologen scheinen das nicht als Regen zu bezeichnen, ich schon.
Nun liefere ich mir ja schon seit einigen Wochen mit dem Winter eine Art Wettrüsten.
Er legt mit einer besonders garstigen Wettervariante vor, ich ziehe mit besonders cleveren Abwehrstrategien nach.
Wer gewinnt? Bis jetzt würde ich sagen es steht so ca 4 zu 3 für den Winter.
Das liegt daran, das einige von mir eingesetzte Gadgets funktionieren, andere aber leider eher nicht.
Deshalb hier mal ein kleiner Überblick mit meinen Erfahrungen:
Was mich immer sehr sehr sehr nervt, ist der nasse Po bei nasser Fahrbahn.
Das ist selbst im Sommer eklig, unangenehm und trocknet nie, egal wie lange man danach noch fährt. Im Winter wird es schnell echt unerträglich.
Abhilfe schafft hier auf eine unschlagbar simple und vor alle preisgünstige Art der sogenannte "Ass saver".
Ein kleines Stück Plastik, welches genau das tut, was sein Name sagt, nämlich deinen Arsch retten.
Das Ding kostet unter 3 Euro
und funktioniert grandios.
Puristen lehnen sowas natürlich
kategorisch ab, aber hey, ich fahre um zu trainieren.
Wenn ich gut aussehen will, schmeiße ich mich in Schale und gehe Cocktails trinken, aber fahre nicht bei 2 Grad und Nieselregen Rennrad.

Allerdings passen nicht alle Varianten unter
jeden Sattel, diese Aussparungen sind oft
unterschiedlich. Am besten ihr probiert das
beim Kauf gleich aus.
Nächstes für mich als Frostbeule extrem wichtige Thema sind nasse und vor allem sehr kalte Füße, beziehungsweise das Vermeiden derselben.
Ich bin schon nach Hause gekommen mit Eisklumpen, die auch nach Stunden noch nicht wieder warm waren. Und ich habe diverse Tipps ausprobiert.
Schuhe abgeklebt, Alufolie, Plastktüten und mehrere Lagen Socken. Nichts hilft wirklich.
Letzer Versuch sind heizbare Einlagen, eigentlich für Skischuhe gedacht. Das muss doch funktionieren.
Also mal so geguckt was der Markt so bietet. Im Grunde gibt es zwei Systeme. Einmal die "passiven" meist auf Gel Basis, wobei das Gel durch erhitzen oder kneten chemisch reagiert und dadurch Wärme erzeugt.
Haben den Vorteil, das sie ohne Elektrik, Akkus oder Kabel auskommen und trotzdem wiederverwendbar sind.
Der Nachteil - und das war leider ihr Ausschlusskriterium - die Wärme soll nur ein bis zwei Stunden anhalten.
Also doch die zweite Option, Sohlen mit Kabel und Akkus, welche über ein Netzteil aufgeladen werden.
Netterweise hatte Tchibo gerade seine Preise für Ski - Zubehör gesenkt und ich erstand ein Paar Heizsohlen, die mit 2 Wärmestufen und 5 Stunden Heizung punkten sollen.
Die "Montage" klappt problemlos.
Die Akkus sind nicht schwer, mit den Clips halten sie tadellos an der Kante meiner Überschuhe.
Leider ist das auch so ziemlich das Einzige, das gut funktioniert.
Die Wärmeleistung ist gelinde gesagt enttäuschend.
Die Wärmezone unter dem Ballen vorne wird schon zuhause gerade mal lauwarm.
Einen Unterschied der beiden Stufen zu bemerken, braucht sehr viel Fantasie.
Unterwegs frieren meine Füsse wie gewohnt nach ungefähr 2 Stunden langsam ein.
Also Business as usual.
Ehrlich gesagt, für mich die ursprünglichen 24,90 € nicht wert.
So friere ich zunehmend durchweicht vor mich hin, aber die Fahrt macht trotzdem Spaß.
Erstens, weil draußen und nicht zuhause auf der Rolle und zweitens, weil die Strecke wirklich sehr schön ist.
Verkehrsberuhigt und abwechslungsreicher als einfach nur am Deich entlang.
Keine Strecke um viel Tempo zu machen, dazu ist sie zu kurvig, aber mit dem Schlenker über Escheburg etwas profiliert und durch die Dörfer und an den verschiedenen Elbe Seitenarmen entlang, geradezu idyllisch.
Wenn ihr sie nachfahren wollt, hier meine Einheit auf STRAVA und hier die Strecke auf Gpsies zum downloaden.
Animation der heutigen Runde
Aber das Tollste kommt am Schluss.
Unser ultimatives Weihnachtsgeschenk 2016!
Viele (mich eingeschlossen) fahren bei schlechtem Wetter nicht gern, weil das Rad hinterher so verdammt eingesaut ist und das Putzen nervt.
Vor allem bei uns bedeutete es, das dreckige Rad in die Wohnung zu tragen um es dort zu putzen.
Hinterher sah der Boden im Wohnzimmer ungefähr so aus wie vorher das Rad.
Auf der Suche nach einer Lösung etwas recherchiert und auf das hier gestoßen:
Aqua2go.
Ein Hochdruckreiniger mit Akku und Kompressor und eigenem Wassertank.
Wichtig, da wir zwar einen Garten, aber dort weder einen schnell zugänglichen Wasser- noch Stromanschluss haben.
Die Kritiken im Netz waren besonders von Radfahrern positiv, der Preis mit 130 € allerdings schon happig.
Doch der Leidensdruck stieg und die Entscheidung fiel zugunsten des Reinigers gegen einen neuen Fernseher aus.
Zum Fernsehen ist ja eh kaum Zeit.
Und was soll ich sagen, das Ding ist grandios.
Der Druck hoch genug um wirklich den gesamten Dreck runterzuholen, aber nicht so stark das man alle Lager zwangsentfettet.
Die Düse verstellbar, der Wassertank viel zu groß für ein Fahrrad. Das Rad so sauber als hätte man es mit Putzmittel, Bürsten und Schwamm bearbeitet.
Das Rad vorher:
Und wirklich nur ein bis zwei Minuten später:
Was für eine Erleichterung. Unbedingt zu empfehlen!
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